Heimatbund und Landeshauptstadt würdigen seine Verdienste
Die diesjährige Cord- Borgentrick-Feier am 24. November im Gartensaal des Neuen Rathauses Hannover war gänzlich anders als die bisherigen: Es gab keine Musikgruppe und auch keine Laudatio auf den Preisträger. Denn geehrt wurde ein Verstorbener, und noch dazu den Initiator dieser Veranstaltung: Der HBN-Vizepräsident Bruno Hanne. Daß ihm diese Auszeichnung zuteil werden sollte, war die einstimmige Entscheidung der Jury aus Landeshauptstadt und Heimatbund.
Mit dem Heimatbund Niedersachsen kam Bruno Hanne erstmals im Jahr 2004 in Kontakt, Gemeinsam mit dem Döhrener Heimatpfleger Günther Porsiel gründete er noch im selben Jahr die Ortsgruppe mit dem genauen Titel „Döhren-Wülfel im Kleinen Freien“ Der Zusatz „Im Kleinen Freien“ erinnert an eine historische Gebietseinheit, die sich im Mittelalter aus den Dörfern Laatzen, Döhren und Wülfel zusammensetzte. Diese wiederum waren bis zum Jahr 1671 ein Teil des „Großen Freien“, das 15 Dörfer umfasste, deren Mehrzahl sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt Sehnde befindet.
In seiner Rückschau erinnerte HBN-Präsident Heinz-Siegfried Strelow daran, daß Bruno Hanne seit 2007 im Präsidium vertreten war, zunächst als Schriftführer, seit 2016 auch als Vizepräsident. Die Bekleidung dieser Ämter war aber nur eine Facette seines umfangreichen Wirkens. Vor allem entstand auf seine Initiative die Tradition der Cord-Borgentrick-Tage, bei der heimatpflegerisch engagierte Hannoveraner mit einem Ehrenamtspreis ausgezeichnet werden. Die jeweiligen Preisträger wurden dabei von Bruno Hanne in professionell von ihm produzierten Filmen präsentiert.
Auch Bürgermeister Thomas Hermann betonte, daß er Bruno Hanne als eines der aktivisten Mitglieder des HBN erlebt habe. Ein Herzensanliegen war ihm in seinem Heimatstadtteil Döhren die regelmäßige Öffnung des Döhrener Turms am Tag des offenen Denkmals oder zu anderen Gelegenheiten. Zudem habe er den Internet-Auftritt des HBN gepflegt und sich um dessen Stellungnahmen zu Naturschutz-Anliegen gekümmert.
In einem Film des Thüringer TV-Journalisten Gunter Auer wurden all die Facetten der HBN-Tätigkeit von Bruno Hanne noch einmal den rund 60 Gästen der Feierstunde vor Augen geführt. Da es für Bruno Hanne keine Urkunde mehr geben kann, überreichte das Präsidium seiner Ehefrau Gabriele Glowienka einen Blumenstrauß als kleinen Gruß. Einen „Borgentrickstein“ wird der Geehrte aber natürlich erhalten – er wird traditionell im kommenden Frühsommer am Döhrener Turm gesetzt.
Bevor die traditionelle Spartanersuppe serviert wurde, gab es noch ein weiteres Dankeschön für ein engagiertes HBN-Mitglied: Der langjährige Bibliothekar Juilf-Werner Meienburg erhielt für seine Arbeit vom kommissarischen Vizepräsidenten Dr. Georg Ruppelt das Buch „Unterwegs mit Leibniz in Niedersachsen.