Der diesjährige Cord Borgentrick Stein geht an Museumschefin Katja Lembke

Ehrenamtspreis wird nun seit 15 Jahren von Hannover und dem HBN vergeben
Auch im Jahr 2023 versammelten sich an der Heimatpflege und dem Ehrenamt interessierte Bürger
am Abend des 24. November wieder im Gartensaal des Neuen Rathaus . Hier verliehen der
Heimatbund Niedersachsen (HBN) und die Landeshauptstadt Hannover gemeinsam den Cord
Borgentrick Preis, der nun zum dritten Mal an eine Frau ging: Diesjährige Preisträgerin ist die
Direktorin des Niedersächsischen Landesmuseums, die Archäologin Prof. Dr. Katja Lembke.
Mit dem Cord-Borgentrick Stein würdigen die Stadt Hannover und der HBN seit dem Jahr 2009
Persönlichkeiten, die auf de m Gebiet der Kultur, des Natur oder Denkmalschutzes oder der
Erforschung der Stadtgeschichte etwas Besonderes geleistet haben bzw. das Ansehen Hannovers
förderten. Der Name des Preises bezieht sich dabei auf den Ölschläger Cord Borgentrick, der am
24. November 1490 durch Mut, Wachsamkeit und Zivilcourage seine Heimatstadt Hannover vor der
Überrumpelung und Zerstörung durch feindliche Truppen bewahrte.
Katja Lembke ist in Hannover v.a. als Direktorin des Niedersächsischen Landesmuseums, das seit
geraumer Zeit auch als “Welten Museum” fungiert, bekannt. Diesen Posten übernahm die
Archäologin und Ägyptologin im Jahr 2011, als sie vom Roemer Pelizaeus Museum Hildesheim in
die Landeshauptstadt wechselte. Die Ehrung bezieht sich aber nicht auf diese berufliche Tätigkeit,
sondern auf Lembkes Ehrenamtliches Engagement etwa im evangelischen Haus Kirchlicher Dienste
oder im Kirchbauverein der katholischen St. Clemensbasilika. (Zu Lembkes Ehrenamts
Engagement siehe die Laudatio von HBN Präsidiumsmitglied Hans Jürgen Jagau), betonte
Heimatbund Präsident Heinz Siegfried Strelow.
Auf die Laudatio von Hans Jürgen Jagau und die Preisverleihung antwortete Prof. Dr. Lembke mit
einigen launigen Worten. So stellte sie sich die Frage, wo Cord Borgentrick sich seinerzeit nahe
dem Aegidien Stadttor verborgen haben möge. Damals reichte die Leinemasch noch bis fast vor die
Tore der Stadt Hannover, und so sei es nicht abwegig, daß er sein Versteck dort hatte, wo heute das
Niedersächsische Landesmuseum stehe. Die Preisträgerin regte auch an, über eine historisch
gestaltetete Darstellung der damaligen Ereignisse (neudeutsch: “Reenactement”) nachzudenken.
Und mit Blick auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die Clemensbasilika meinte sie, daß dieser erste
katholische Bau im Kurfürstentum Hannover nach der Reformation im venezianischen Barockstil
auch viel über die Weltoffenheit und religiöse Toleranz der damaligen Landesherrn aussage.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch die Jazz Combo “Trio+”, in der die Preisträgerin auch mitgewirkt hatte. Im Saal zugegen waren etliche bisherige Borgentrick Steinträger, die neue
Präsidentin des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB), Marlies Linnemann, und persönlich von
Katja Lembke eingeladene Gäste. Die Grußworte der Landeshauptstadt übermittelte wie auch in
den vergangenen Jahren Bürgermeister Thomas Hermann. Und den geselligen Ausklang bildete
traditionell die Einnahme der Spartanersuppe.

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